Ökostrom - Was ist das eigentlich?

Eine Orientierungshilfe

Die Bezeichnungen Ökostrom, Grünstrom oder Naturstrom beschreiben umgangssprachlich die elektrische Energie aus Erneuerbare-Energien-Anlagen. Da der Begriff nicht geschützt ist und es in Deutschland noch keine gesetzlich verankerte Definition gibt, ist es für Verbraucher nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. Eine Orientierung bieten Zertifikate, Gütesiegel und Herkunftsnachweise. Doch auch hier besteht die Gefahr des Greenwashings. Wir geben einen Überblick, bei welchen Stromprodukten tatsächlich und in welchem Umfang Strom aus erneuerbaren Quellen bezogen und die Energiewende aktiv unterstützt wird. 

Ökostrom Labels

Woran erkennt man Ökostrom?

Und ist dieser immer nachhaltig?

Allgemein versteht man unter Ökostrom, Strom der aus erneuerbaren Energiequellen wie Wasser, Wind und Sonne gewonnen wird. Ökostrom ist allerdings nicht gleich Ökostrom: Während manche Anbieter die Energiewende vorantreiben wollen und wirklich selbst in den Umbau unserer Energieversorgung investieren, wollen andere mit dem grünen Image in erster Linie Geld verdienen. Seriöse Ökostromanbieter garantieren, dass sie in neue regionale Wind- und Solaranlagen an naturverträglichen Standorten investieren. Um herauszufinden, ob ein Ökostromanbieter dies tut, ist trotz gelabelter Ökostromtarife manchmal ein wenig Recherche nötig. Setzt sich das ausgesuchte Unternehmen für den Vorrang der erneuerbaren Energien ein? Mit der Wahl eines Ökostromtarifs kann man so ein wichtiges politisches Signal zugunsten der Energiewende senden. Denn die Situation auf dem Ökostrommarkt ist eine besondere: Es wird in Europa mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt als über Ökostromtarife nachgefragt wird. Deshalb ist es wichtig, dass man sich über das Unternehmen informiert und bei der Wahl eines Ökostromtarifs auf gelabelte Produkte zurückgreift, deren Label vertrauenswürdig sind. Das Grüner Strom-Label sowie das ok-power-Label garantieren, dass durch den Ökostrombezug neue umweltverträgliche Anlagen gefördert werden. 

Wie definiert das Gesetz “grünen Strom”?

Ökostrom im EEG

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert den Erzeugern von erneuerbarem Strom die Abnahme des Stroms zu festen Preisen. Es ist das wichtigste Instrument für den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland. Der Strom wird über das EEG-Umlagesystem von den Verbrauchern gemeinsam bezahlt. Auch wenn man Ökostrom bezieht, zahlt man zusätzlich die EEG-Umlage. Strom, der über das EEG gefördert wird, darf deshalb nicht als Ökostrom angeboten werden. Um sicherzustellen, dass grüner Strom nicht mehrfach verkauft wird, gibt es das sogenannte Herkunftsnachweisregister (HKNR) für Strom aus erneuerbaren Energiequellen. In Deutschland wird das HKNR vom Umweltbundesamt geführt. Für verkauften Ökostrom müssen dafür Herkunftsnachweise entwertet werden. Nur dann darf Ökostrom auf der Stromrechnung ausgewiesen werden. Hier wird aufgeführt, aus welchen Quellen der verkaufte Strom stammt.

Regionalstrom - Umweltbundesamt

Regionaler Strom 

Was ist das und ist es sinnvoll?

Regionalstrom bezeichnet in Deutschland ein in der jeweiligen Region vertriebener und konsumierter Strom. Mit “Region” kann dabei der in einem Bundesland, Landkreis oder Konzessionsgebiet eines Energieversorgungsunternehmens produzierte Strom gemeint sein. Seit Jahresbeginn 2019 ermöglicht das Regionalnachweisregister (RNR) die Ausstellung von Regionalnachweisen für EEG-Strom. Im RNR werden die Nachweise verwaltet, die zeigen, in welcher EEG-Anlage im Umkreis von 50 km zum Verbraucher eine bestimmte Menge Strom aus erneuerbaren Energien produziert wurde. Stromanbieter können damit EEG-Strom regional vermarkten und ihren Kunden Regionalstromprodukte anbieten. Wird regional erzeugte Energie regional verbraucht, können Netze entlastet, Übertragungsverluste minimiert, Transparenz geschaffen und die Akzeptanz für die EE-Anlagen vor Ort gestärkt werden. Regionaler Strom kann also durchaus sinnvoll sein. Voraussetzung ist, dass es sich wirklich um Ökostrom handelt.

Ich hab jetzt Ökostrom und dann?

Wie man sich noch nachhaltiger verhalten kann

Auch wer schon Ökostrom bezieht, kann sich durch Stromsparen noch mehr für die Umwelt einsetzen. Ein paar hilfreiche Tipps:

Stromsparen in der Wohnung

Beim Heizen und kühlen lieber auf die zur Jahreszeit passende Kleidung zurückgreifen, anstatt unnötig zu heizen oder die Klimaanlage anzuschalten.

Als Lichtquelle das Tageslicht nutzen oder eine kleine Tischlampe mit LED Birne am Schreibtisch einschalten. Und elektrische Geräte sollten immer ganz ausgeschaltet werden und nicht auf Stand-by laufen. Nicht vergessen: Immer das Licht ausschalten, sobald man den Raum verlässt.

Stromsparen in der Küche

Kühlschrank und Tiefkühler sind die Energiesünder schlechthin. Darum sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Geräte ein Energieeffizienz-Siegel haben. Auch das Vorheizen des Backofens verbraucht viel Strom und ist gar nicht immer nötig. Beim Kochen von Speisen immer einen Deckel benutzen, damit die Hitze im Topf bleibt. So kann man die Temperatur der Herdplatte gleich etwas runterdrehen. Und Wasser sollte immer in einem Wasserkocher gekocht werden, denn der verbraucht weniger Strom als ein Topf Wasser am Herd.

 

Stromsparen im Badezimmer

Zum Zähneputzen und Gesicht waschen, am besten kaltes Wasser verwenden und nicht zu heiß duschen. Denn das ist nicht nur schlecht für die Haut, sondern verbraucht auch mehr Strom. Auch die Waschmaschine sollte, wenn möglich, auf maximal 40° Grad laufen. Bei Waschmaschinen gilt die Faustregel, je schneller und heißer der Waschgang, desto höher der Stromverbrauch.

Stromsparen im Alltag

Für die Waschmaschine und den Geschirrspüler gilt: Immer warten, bis man eine ganze Waschladung oder den Geschirrspüler voll hat. Bei Smartphones sollte man Funktionen wie GPS Tracking (Standort), Bluetooth, WLAN und Mobile Daten ausschalten, wenn sie nicht gebraucht werden. Auch der Dunkelmodus beim Handy oder eine geringere Bildschirmhelligkeit beim Laptop sparen Strom ein. Und Akkuladegeräte sollten immer aus der Steckdose genommen werden solange sie nicht etwas aufladen. Den auch ein Netzstecker an dem sich kein Gerät auflädt verbraucht Strom.

Wir hoffen mit diesen Tipps unsere Welt ein Stück nachhaltiger zu machen! Und wer jetzt Interesse an Ökostrom gewonnen hat, für den haben wir hier ab dem 11.03.2022 das passende Gewinnspiel.